Lowkick lernen – Training, Varianten & Abhärtung

Der Lowkick ist eine von außen nach innen gezogene Fußtechnik gegen die Beine des Gegners. Er findet vor allem im Muay Thai und je nach Regelwerk im Vollkontakt Kickboxen Anwendung. Der Lowkick kann als Angriffs- und Kontertechnik ausgeführt werden.

Lowkick als Angriffstechnik

Lowkick von außen getreten

Bild1: Lowkick von außen getreten

Der Kämpfer attackiert den Oberschenkel oder die Wade des Kontrahenten mit seinem Fuß oder Schienbein. Ziele des Lowkicks sind:

  • Schwächung des Gegners
  • Den Gegner wegen Kampfunfähigkeit zur Aufgabe zu zwingen
  • Den Kampfrichter dazu zu bringen, den Kampf abzubrechen, weil er sieht, dass sich der Gegner nicht mehr effektiv verteidigen kann.

Ein Lowkick gegen den Oberschenkel soll nach Möglichkeit die Reizleitung im Hüftnerv (Ischiasnerv) hemmen. Der Hüftnerv ist der größte Nerv im menschlichen Körper. Er verläuft durch den Hüftansatz über den Oberschenkel bis zur Kniekehle. Ist die Reiz- und Impulsleitung des Nervs gehemmt, kann der Kämpfer nicht mehr richtig stehen, laufen oder Techniken mit dem Bein ausführen. Die Fähigkeit zur Verteidigung ist dadurch erheblich eingeschränkt. Die sichtbare Behinderung zwingt den Kämpfer zur Aufgabe oder der Kampfrichter bricht den Kampf ab.

Lowkick als Kontertechnik

Lowkick als Kontertechnik

Bild 2: Lowkick als Kontertechnik

Im Muay Thai darf man Fußtechniken des Gegners fangen und ihn sofort mit einem Lowkick gegen das Standbein aus dem Gleichgewicht oder zu Fall bringen. Dann ist der Lowkick ein Beinfeger, der als Kontertechnik eingesetzt wird.

Block gegen Lowkicks

Block gegen einen Lowkick

Bild 3: Block gegen einen Lowkick

Die Abwehr gegen einen Lowkick ist einfach. Man zieht das angewinkelte Bein hoch und dreht es etwas nach außen. Der Lowkick trifft dann auf das eigene Schienbein. Durch das Anwinkeln des Beins wird die Beinmuskulatur sehr kompakt und das eigene Schienenbein wird vom anliegenden Oberschenkel unterstützt.

Abhärtung der Schienbeine und Oberschenkel für Lowkicks

Es gibt mehrer Szenarien im Kampf, bei denen die Schienbeine und Oberschenkel abgehärtet sein sollten:

  • Man führt einen Lowkick aus und trifft das gegnerische Bein mit dem eigenen Schienbein
  • Man blockt einen Lowkick mit dem eigenen Schienbein
  • Der Gegner trifft den Oberschenkel mit einem Lowkick

Abhärtung der Schienbeine

Boxsack
Als Anfänger ist es ratsam, erst einmal mit einer leichten Abhärtung anzufangen. Beispielsweise kann man Lowkicks mit dem Schienbein gegen einen gut gefüllten Boxsack ausführen. Je nachdem, wie abgehärtet die eigenen Schienbeine sind, tritt man leicht oder hart gegen den Boxsack.

Nudelholz
Eine weitere gute Methode, die Schienbeine abzuhärten, ist das Rollen mit einem Nudelholz darüber. Man kann mit leichtem Abrollen beginnen und dann härter werden, je nach Abhärtungsgrad.

Abhärtung der Oberschenkel

Die beste Methode zur Abhärtung der Oberschenkel gegen Lowkicks ist, mit einem Partner abwechselnd Lowkicks gegen den Oberschenkel auszuführen. Dabei werden genau die Regionen abgehärtet, die von der Wirkung der Lowkicks betroffen sind. Eine gute Oberschenkelmuskulatur hilft sicherlich auch, wiederstandsfähiger gegen Lowkicks zu werden. Regelmäßiges Beintraining mit Gewichten ist deshalb empfehlenswert.